Flughafen Paderborn/Lippstadt droht die Insolvenz

 Hier die Fakten zum Regionalairport

Die Geschichte des Airports begann 1969 als Regionalflughafen Südost-Westfalen GmbH.

Der Landesrechnungshof kritisierte schon damals die Subventionen, da sie hauptsächlich der damals in Paderborn ansässigen Firma Nixdorf zu Gute kamen. Des Weiteren nutzen auch Dr. Oetker, Bertelsmann und Benteler den Flughafen.

Ab 1988 begann dann auch der Flugbetrieb mit Touristen. Die anvisierte Zahl von 2 Mio. Fluggästen per Anno, die der immer weiter ausgebaute Airport erreichen wollte, wurde bis heute nie erzielt.

(Quelle: Wikipedia)

 

Im Gegenteil, die Zahlen sind kontinuierlich rückläufig.

Bis heute ist der Flughafen ein Zuschussbetrieb. Hier die geplanten Zahlen 2019 bis 2022.

(Quelle: Kreis Soest)

 

Diese Zahlen sind jedoch hinfällig, da hier die seit Beginn 2020 herrschende Corona-Lage noch nicht berücksichtigt ist.

Derzeit fährt der Flughafen monatlich ca. 700.000 Euro Verlust ein.

Zum Vergleich … Münster-Osnabrück rechnet in den nächsten 5 Jahren ebenfalls mit einem Zuschussbedarf von ca. 30 Mio. Euro.

Des Weiteren muss hier festgestellt werden, dass durch die Ausdünnung der Flugreisenanbieter (Air Berlin, Germania, Eurowings, Thomas Cook …) gerade die kleinen Regionalflughäfen hart getroffen werden. Die Großen der Branche versuchen, den Flugbetrieb aus Kostengründen auf die großen Airports zu konzentrieren. Das werden die Regionalen nicht auffangen können.

Der Wert des Flughafens wird auf knapp unter 40 Mio. Euro taxiert. Eine Sanierung, um den Flughafen den neuen Gegebenheiten anzupassen, wird mit knapp 23 Mio. Euro veranschlagt. Eine Schließung des Betriebes würde die Anteilseigner auch gute 21 Mio. Euro kosten.

Mit der Sanierung würden bis zu 60  % der Arbeitsplätze wegfallen. Bei Schließung wären alle 230 Mitarbeiter betroffen. Betroffen wären bei einer Schließung aber auch alle in der Region mit dem Flughafen verbundenen Unternehmen und deren Mitarbeiter.

Keine leichte Aufgabe. Der Kreis Soest wird im Oktober darüber entscheiden, wie er sich das weitere Vorgehen vorstellen kann. Dann werden auch Zahlen vorliegen, wie hoch die Belastung der dann noch verbliebenen Anteilseigner sein wird.

Die BG im Kreis Soest und die Ortsvereine werden sich dahingehend beraten und dann im Oktober Ihre Stellungnahme dazu abgeben.

Zu berücksichtigen ist am Ende auch, was bei einer möglichen Schließung des Airports mit dem Gelände geschehen soll. Welche neue Nutzung des großen Areals kann/soll angestrebt werden? Und welche Kosten kommen da noch auf die Anteilseigner zu.