Rede des BG Kreisvorsitzenden Robert Bigge . . .
Sehr geehrte Landrätin,
meine Damen und Herren,
es gibt in unseren Kommunen Ratsbeschlüsse zum Klimanotstand, Klimapakt etc..Mal mit der Unterstützung unserer BG`ler vor Ort, mal auch nicht.
Starkregen, Wassermangel, Hitze und Waldsterben haben uns ereilt. Mikroplastik in der Arktis, Plastik in den Meeren dieser Welt. Gletscher sterben und Permafrostböden schmelzen!
Es braucht einen Sinneswandel! Mich selbst macht das Thema sehr betroffen und nachdenklich. Wie lässt sich die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß begrenzen?
Greta Thunberg hat wachgerüttelt. Viele Wissenschaftler haben sich der Bewegung angeschlossen. Junge Leute interessieren sich über dieses Thema für Politik. Finde ich gut!
Was können wir als Kommunalpolitiker hier vor Ort, hier in unserem Kreis Soest tun? Was können wir umsetzen? Welche Handlungsmöglichkeiten haben wir, um den Kreis Soest zukunftsfähig zu machen? Das sind doch die Fragen die sich uns stellen.
Der Aspekt Klimaschutz in der Bauleitplanung oder anderweitigen Beschlussvorlagen ist zu befürworten, dringend erforderlich, wie es auch der uns vorliegende Beschlussantrag aufzeigt. Durch die Stärkung der Position des Klimamanagers ein Zeichen setzen!
Wir, die BG-Kreistagsfraktion, halten es für sehr gut, das der Kreis Soest eine Vorreiterrolle übernommen hat und die Daten zusammenfasst und Koordinierungsaufgaben im Rahmen des bereits bestehenden Klimaschutzkonzeptes übernimmt. Das unterstützen wir! Das ist gut so, auch als Hilfestellung für die 14 Städte und Gemeinden. Und gleichzeitig kann das Klimaschutzkonzept nur wirklich wirksam sein, wenn es ständig erneuert, an die aktuelle Lage angepasst wird. Und wenn Instrumente und Gremien geschaffen werden, mit denen wir die effizientesten Ideen schnellst möglichst erarbeiten und umsetzen können und unseren Kreis vor klimaschädlichen, nicht-nachhaltigen Entscheidungen im Sinne einer lebenswerten Zukunft schützen können.
Wie geht es nun weiter? Viele Themen tun sich auf. In den Bereichen:
Energie: Welchen Energiemix wollen wir erreichen? Wie weit wollen wir auf den Energieverbrauch einwirken? Können wir weiter Anteile am nicht sauberen Strom gut heißen?
Wohnen-Bauen-Umwelt: Wie sieht nachhaltiges Wohnen und Bauen aus und wie lässt es sich unterstützen? Welche Haus- und Stadtbegrünung bevorzugen wir? Flächen entsiegeln, jede Pflanze, jeder Baum tut dem Klima gut! Massive Aufforstung! Jede Förderung des Erhalts an Biodiversität wirkt sich positiv aus und ist in sich wertvoll.
Verkehr: Welche Maßnahmen sind noch im ÖPNV-Bereich möglich? Wie können wir an einer Verkehrswende arbeiten und eine klimaneutrale Mobilität fördern?
Landwirtschaft: Mit welchen Maßnahmen können wir Landwirte in unserem Kreis angesichts der drohenden Ernteeinbußen durch klimatische- und Bodenveränderungen schützen und auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaft unterstützen?
Konsum: Auf nachhaltige Produkte und Unternehmen achten. Weniger Fleisch, Bioprodukte aus der Region das spart CO2 beim Anbau und Transport.
In allen genannten Bereichen würde sich eine Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region anbieten. Der Klimaschutz bietet dabei viele neue Investitionsmöglichkeiten, Entwicklungschancen und auch die Möglichkeit neuer Arbeitsplätze. Jede einzelne Maßnahme tut dem Klima gut!
Wir müssen den Bürger auf diesem Weg mitnehmen. Keine Verbote sondern überzeugen durch Taten. Vorangehen! Denn es ist noch nicht zu spät. Die Uhr tickt! Die kommenden 10 Jahre sind wichtig, den Hebel umzulegen.
Wir haben keinen Einfluss auf das Weltklima, das höre ich immer wieder. Aber wir können und müssen hier doch vor Ort unseren Beitrag leisten; eine positive Einflussnahme auf das Weltklima kann auch als Summe kleiner Veränderungen in Kommunen und Regionen dieser Welt gesehen werden und vor Ort passieren, während gleichzeitig an anderer Stelle große, notwendige Veränderungen erarbeitet und Weichen gestellt werden.
Es muss zu Bewusstseinsveränderungen kommen, ein Umdenken und sofortiges Handeln, nur das wirkt sich auf das Klima aus. Aber, wenn letztlich Beschlüsse oder auch doch Verbote von Nöten sind, dann müssen sie auch gefasst werden.
Der „Green Deal“ wird Auswirkung auf Deutschland, auf uns haben. Brüssel hat den Klimanotstand ausgerufen und Berlin ebenso.
Wir die „BG-Fraktion“ unterstützen den Antrag der Bündnis90/Die Grünen!
Besondere Beschlüsse künftig einen „Klima-Check“ zu unterziehen, bei dem ihre Auswirkung auf das Klima geprüft werden ist doch sinnvoll.
Es geht darum ein Zeichen zu setzen. Hier, Heute und Jetzt!
Es geht um Anpassung und Schadensbegrenzung. Bis 2030 muss eine Halbierung der CO2 Emission erreicht werden. Das sagen führende Wissenschaftler. Klimaneutralität bis 2030 wäre dabei eine stärkere Ambition jedoch bis 2050 muss es gelingen. Wir brauchen deshalb eine klare Zielvorgabe. Z.B. 10% bis 15% Einsparung von jetzt an, ab sofort!
Jede große Veränderung beunruhigt, ja es geht uns ja gut. Aber die Klimafolgen könnten noch extremer werden, darum müssen wir bereits sein etwas zu verändern. Wie wir das sozialverträglich gestalten, und was wir hier im Kreis Soest machen können, darüber müssen wir reden, mit der Wirtschaft, mit den Landwirten, einfach mit ALLEN aber nicht darüber, ob überhaupt etwas passieren muss.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!